2015年5月19日 星期二

Sprachentwicklung eines trilingualen Kindes: Teil 2


Kurze Beschreibung der Entwicklung: 
Mein Sohn Moku ist in Deutschland geboren und hat keine Geschwister. Von der Geburt an spreche ich als Mutter zu ihm nur Mandarin und sein Vater nur Deutsch. Konversation zwischen mir und seinem Vater läuft in Deutsch. Sein Vater versteht Mandarin ziemlich gut, aber wir sprechen miteinander Mandarin nicht. Mein Mann versteht kein Taiwanesisch und ich verstehe Schwäbisch auch nicht. Daher sprechen wir zu dem Kind unsere Dialekte bzw. unsere eigene Erstsprache nicht. Ich bin nicht berufstätig und bleibe bei dem Kind zu Hause. 

Zwischen 1;6 und 1;9 haben wir meine Eltern in Taiwan besucht und mein Sohn wurde drei Monaten lang in Taiwanesisch ausgesetzt, aber ich sprach weiterhin mit ihm nur Mandarin, während des Aufenthalts in Taiwan. Bevor wir Taiwan verlassen haben, hat er nur geschwiegen. Erst nach der Rückkehr nach Deutschland fing er an, sein erstes Wort zu sprechen (1;9). In seinem zweiten Jahr hat er sich sehr für Traktoren interessiert und sein erstes Wort war ein deutsches Wort: Toto (Traktor). Sehr schnell ca mit zwei sprach er viel und zwar in vollständigen Sätzen. Aber wegen vieler Abwesenheit seines Vaters in den ersten Zeiten hat er anfangs viel mehr Chinesisch als Deutsch gesprochen, obwohl er sowohl Deutsch als auch Chinesisch gleich gut verstehen konnte. 

Gleich nach seinem ersten Wort sind wir nach Amerika umgezogen. Moku war 1;10. In den ersten Tagen nach der Ankunft hat er sofort gemerkt, dass die Nachbarskinder eine unbekannte Sprache sprechen. Weil er noch nicht wirklich gesprochen hat, hat er deren Ton imitiert. Wir wollten zuerst unsere beiden Sprachen etablieren und dachten, dass er Englisch sowieso später von der Umgebung lernen würde, dann haben wir weiterhin unsere Strategie (one parent one language) behalten und ihm Englisch gar nicht eingeführt.

In Amerika haben wir gleich mit einer Gemeinde kontaktiert. Durch viele von den Kirchen organisierten Aktivitäten erwarb Moku Englisch. Im ersten Jahr wurde er durchschnittlich ungefähr wöchentlich 10 Stunden in englischer Sprache ausgesetzt. Nach einem halben Jahr konnte er ziemlich gut verstehen. Ungefähr nach 10 Monaten hat er angefangen, Englisch zu sprechen. Erst mit 3;1 besuchte er eine amerikanische Vorschule. Das war eine Ganztagsschule, aber nur zwei Mal in der Woche. 

Wie gesagt, davor konnte Moku Englisch schon gut verstehen. Der Anlass, dass wir ihm zur Vorschule geschickt haben, war, weil er beim Englischsprechen jedoch sehr stark von der deutschen Morphologie beeinflusst wurde. Er reflektierte die englischen Verben und addierte viele typischen deutschen Endungen beim Englischsprechen. Heute macht er manchmal umgekehrt beim Deutschsprechen: Er verwendet englische Wörter und ändert die Akzent bzw. Aussprache beim Deutschsprechen, wie z.B. er ringen statt klingeln sagte. Ungefähr mit 3;6 entwickelte er sich zu einer ausgewogenen Dreisprachigkeit. Dann trennt er seine drei Sprachen grammatisch und morphologisch sauber und präzis.  

Moku interessiert sich sehr für Bücher und hört gerne Geschichten, auch Geschichten in Fremdsprachen, z.B. Japanisch und Französisch. Ungefähr um 3;7 hat er angefangen zu stottern. Sehr stark stotterte er, wenn er Chinesisch spricht, weniger wenn er Deutsch spricht und kaum wenn er Englisch spricht. Ich habe gelesen, dass das Problem mit dem Stottern durch Erwerb einer Fremdsprache aufgehoben werden kann. Dann habe ich mich entschieden, ihm Japanisch beizubringen (3;10). 

Nach drei und vier Monaten konnte er schon ein bißchen Japanisch verstehen und auch selbst einfache Sätze sprechen. Dabei sieht man, dass er selber sehr schnell die grammatischen Regeln vom Japanisch konzipiert hat, ohne dass man ihm die Regeln erklärt, wie z.B. die Negation und Kondition in Japanisch. Manchmal übt er die Regeln selbst beim Spielen. Mit 4;3 fing er das VPK Program (Alphabetisierung vor der Einschulung) an und lernte lesen, dann habe ich Japanisch nachgelassen und wir haben uns aufs Lesen konzentriert.